Dienstag, 4. Januar 2011

Oscar 2011 - Meine zweite Prognose

Am 16. Januar werden die Golden Globes vergeben, bevor am 25. die Oscar-Nominierungen veröffentlicht werden. Also sollte ich keine weitere Zeit verschwenden, euch meine aktualisierte Prognose für die Academy Awrds vorzustellen. Ich werde nicht sämtliche Kategorien durcharbeiten, da ich keine Zeit habe nachzuforschen, wie der Buzz in Kategorien wie "Bester Kurzfilm" ist. Aber ich werde über die bei den meisten Oscar-Tipps üblichen großen Sparten hinausgehen und auch mein Glück bei den Kostümen usw. versuchen. Die Reihenfolge, in der ich die vermuteten Nominierten nenne, stellt auch ihre "Wahrscheinlichkeit" dar. Je höher, desto sicher bin ich mir. Was mal so, mal so sein kann. Beim besten Film bin ich etwa von den ersten fünf Nominierten felsenfest überzeugt. Und beim Rest noch immer recht sicher.

Ohne weitere Umschweife... hier meine Vermutung, wie das Oscarfeld aussehen wird:

Bester Film:
In dieser Kategorie möchte ich mich auf meiner Vorhersage aus dem vergangenen Oktober stützen. Ich bin weiterhin größtenteils von ihr überzeugt und muss aus meinen zehn Hauptkandidaten nur von Secretaritat Abstand nehmen. Frühe Insiderreaktionen ließen vermuten, dass der Film sich trotz durchwachsener bis behutsam positiver Kritiken durchsetzen könnte, da er einen etwas älteren Mitgliederflügel der Academy vollkommen einzunehmen vermochte. Da diese Stimmen abgeklungen sind, ging Disneys Pferdedrama vorerst baden. Vollkommen ausschließen kann man ihn nicht (wer erwartete vergangenes Jahr schon Blind Side im Oscarfeld?), aber ich setze nicht mehr auf dieses Pferd. Angesichts der (zumindest in der Drama-Sparte noch vertrauenswürdigen) Golden Globes, geht mein Sport-Wettgeld nun auf The Fighter. Mein Ersatzkandidat Blue Valentine füllt weiterhin den heimlichen elften Slot, außerdem habe ich zwei neue Zusatzkandidaten gewählt. Die Wildcard von Tron: Legacy ist nicht weiterhin gültig. Ich fand ihn zwar deutlich smarter, als ihn viele US-Kritiken machen wollen, jedoch hat er in seinen helleren Momenten eher den Anspruch einer Kunstinstallation: Gucken, staunen. Und nur die wenigsten werden sich davorsetzen, ein paar Studienkollegen herbeizitieren, sich auf den Kopf stellen, über die Farbästhetik sinnieren und letztlich auf eine etwaige, tiefere Bedeutung kommen. Nicht gerade die Art von Oscar-Anspruch. Und für einen Megablockbuster-Freifahrtsschein sind die Einnahmen dann auch wieder nicht gut genug. Als Ersatz für Tron: Legacy habe ich in der Sparte "Naja, könnte doch noch was geben" Shutter Island gewählt.
Meine zehn vermuteten Nominierten:
  • The Social Network
  • Inception
  • Toy Story 3
  • Black Swan
  • The King's Speech
  • True Grit
  • The Kids Are All Right
  • 127 Hours
  • The Town
  • The Fighter
Ersatzkandidaten: Blue Valentine, Winter's Bone, Another Year
Wild geratene Überraschung: Shutter Island


Beste Regie:
  • David Fincer - The Social Network
  • Darren Aronofsky - Black Swan
  • Christopher Nolan - Inception 
  • Tom Hooper - The King's Speech
  • Ethan & Joel Coen - True Grit
Ersatzkandidat: David O. Russel - The Fighter
Ich habe mich von den fünf Nominierungen bei den Globes entfernt und David O. Russel (The Fighter) durch die Coen-Brüder ersetzt. Seit dem Nominierungsschluss für die Globes ist True Grit, auch dank seines starken Einspielergebnis in den USA, stärker ins Gespräch gerückt, und da die Coens bei der Academy eh einen guten Stand haben, scheinen sie die mir etwas wahrscheinlichere Alternative.

Bester Hauptdarsteller:
  • Colin Firth - The King's Speech
  • Jesse Eisenberg - The Social Network
  • James Franco - 127 Hours
  • Mark Wahlberg - The Fighter
  • Ryan Gosling - Blue Valentine
Ersatzkandidaten: Jeff Bridges für True Grit, Robert Duvall für Get Low
Eine wirklich schwere Kategorie, wie ich finde. Eigentlich lassen sich die Globe-Nominierungen in der Drama.Sparte problemlos übernehmen, jedoch zog True Grit mittlerweile, wie gesagt, ordentlich an. Auch Duvall wird häufig als Favorit für eine Nominierung genannt. Ich bin mir mit Bridges in einer Westernrolle etwas unsicher, ob es bei der Academy richtig zünden wird, und tendiere deswegen zu einer Dopplung der Globe-Nominierungen.

Beste Hauptdarstellerin:
  • Natalie Portman - Black Swan
  • Annette Bening - The Kids Are Alright
  • Nicole Kidman - Rabbit Hole
  • Michelle Williams - Blue Valentine
  • Jennifer Lawrence - Winter's Bone
Ersatzkandidatinnen: Julianne Moore für The Kids Are All Right, Lesley Manville für Another Year, Halle Berry für Frankie and Alice
Wenn es auf die Academy Awards zugeht, beschleicht mich regelmäßig das Gefühl, bezüglich herausragender weiblicher Schauspielleistungen ein Jahr lang auf dem Schlauch gestanden zu haben. Nicht nur, dass eh wieder einmal viele der Oscar-Filme erst nach Bekanntgabe der Gewinner in Deutschland starten, anders als bei den Männern schwappt auch nicht so viel Hype rüber nach Deutschland. Zumindest kommt es mir so vor. Was die Nominierungen angeht, dürfte Portman eine sichere Wette sein. Die Globe-Nominierte Halle Berry dagegen sehe ich nicht im Oscar-Feld, allein schon, da sie bei der US-Auswertung der Globes nach den Schrecken über The Tourist und Burlesque als weitere Überrschung genannt wurde. Stattdessen wird wohl eine der The Kids Are All Right-Darstellerinnen diesen Slot übernehmen. Ich sehe Bening eher als Hauptdarstellerin, aber es ist nicht wirklich eindeutig, zumal Moore ebenfalls als Hauptdarstellerin für den Globe nominiert wurde.

Bester Animationsfilm:
  • Toy Story 3
  • Drachenzähmen leicht gemacht
  • Rapunzel
Ersatzkandidaten: The Illusionist, Ich - Einfach unverbesserlich
Ich fühle mich an das Oscar-Rennen 2009 erinnert, als neben WALL•E und Kung Fu Panda lange auf den Tippzetteln vieler Waltz With Bashir stand, dann aber Bolt auf den dritten Platz stürmte. Nun brachte Disney wieder einen Animationsfilm von Nathan Greno und Byron Howard in die Kinos, nur dass Rapunzel wesentlich erfolgreicher und tausendmal besser ist. Womit der eigentlich sichere Kandidat The Illusionist ins Wackeln geriet. Tja, man hätte auch fünf Filme nominieren können... Rapunzel hat den Zauber, der schon einmal ein Disney-Trickmusical unter die Nominierten für den besten Film brachte. Da sollte es doch für die Trickkategorie reichen. Allem Respekt gegenüber europäischer Animation zum Trotz: Ich drücke mit aller Macht die Daumen, dass es klappt.

Bestes Original-Drehbuch:
  • David Speidler - The King's Speech
  • Stuart Blumberg & Lisa Cholodenko - The Kids Are All Right
  • Christopher Nolan - Inception
  • Mark Heyman, Andres Heinz & John J. McLaughlin - Black Swan
  • Mike Leigh - Another Year
Ersatzkandidaten: Derek Cianfrance, Joey Curtis & Cami Delavigne für Blue Valentine, Eric Johnson, Scott Silver, Paul Tamasy für The Fighter
Eine wirklich einfach vorhersagbare Kategorie? Denkste! Der einzige Kandidat, bei dem ich keine kalten Füße habe, ist The King's Speech. Mir bislang bekanntes Material und der Oscar-Buzz lassen vermuten, dass Harvey Weinstein endlich sein Mojo wiederfand und nicht nur einen klassischen Arthouse-Miramax-Film auf die Welt losließ, sondern auch hinter den Kulissen wieder die richtigen Strippen zieht. Leider kommt das ein Jahr zu spät - er hätte Inglourious Basterds von mir aus gerne zum Sieg führen können. Ansonsten sind die naheliegenden Kandidaten alle mit Oscar-Mängeln behaftet. Wir erinnern uns zurück: The Dark Knight erhielt allem Hype zum Trotz keine Drehbuchnominierung, was viele davon reden ließ, dass die Academy etwas gegen Action- und Superheldenfilme hat und die selbst mit hervorragendem Drehbuch keine Chance haben. Inception ist ein Sci-Fi-Action-Thriller, was auch nicht gerade zum klassischen Oscar-Aufgebot gehört. Er hat die originellere und komplexere Idee, jedoch benötigte Inception auch eine ausführlichere Exposition. Es wird sich zeigen, ob die Academy die Skriptidee entlohnt, oder den zwar unterhaltsamen, aber nicht sehr oscartauglichen Beginn bestraft. The Kids Are Alright hat als Independent-Komödie auch keinen garantierten Platz in dieser Kategorie, genauso wie Black Swan aus dem Thriller/Horror-Ghetto ausbrechen muss. Jedoch ist die Konkurrenz so übermächtig auch nicht... Wir werden sehen.

Bestes adaptiertes Drehbuch:
  • Aaron Sorkin - The Social Network
  • Michael Arndt - Toy Story 3
  • Ethan & Joel Coen - True Grit
  • Danny Boyle & Simon Beaufoy - 127 Hours
  • Debra Granik, Anne Rosellini & Daniel Woodrel - Winter's Bone
Ersatzkandidat: Ben Affleck, Peter Craig & Aaron Stockard für The Town
Anders als beim Original-Drehbuch halte ich die Kandidaten beim adaptierten Drehbuch für relativ offensichtlich. Manche listen hier noch Polanskis Ghostwriter und Shutter Island als mögliche Nominierungen, aber ich glaube nicht wirklich daran. Ich hoffe übrigens, dass ich mich irre und The Town den Sprung in die Top 5 schafft, man kann ja einen der letzten drei dafür rauskegeln. Ich denke aber nicht, dass das geschieht.

Bester Schnitt:
  • Lee Smith - Inception
  • Andrew Weisblum - Black Swan
  • Kirk Baxter & Angus Wall - The Social Network 
  • Dylan Tichenor - The Town
  • Jonathan Amos & Paul Machliss - Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt
Ersatzkandidaten: Jon Harris für 127 Hours,  Thelma Schoonmaker für Shutter Island,  Pamela Martin für The Fighter, Tariq Anwar für The King's Speech, "Roderick Jaynes" für True Grit
Der Schnitt dürfte die vom Publikum am meisten unterschätzte Oscar-Kategorie sein. Ein guter Filmschnitt kann Gold wert sein. Selbst der beste Komödiant ist aufgeschmissen, wenn der Cutter das Timing versaut. Gleichermaßen kann ein guter Schnitt auch altbackene Witze zu Brüllern machen. Ein schlechter Schnitt lässt Actionfilme entweder zu einem unübersichtlichen Chaos oder zu langweiligen Kaffefahrten werden. Der Schnitt verleiht einem Film seinen Rhythmus, sein Tempo, verstärkt seine Dramaturgie. Und in den besten Fällen ist er einfallsreich und spricht seine eigene Sprache. Da noch nicht alle Oscar-Spitzenkandidaten in Deutschland liefen, muss ich mich zum Teil auf Filmkritiken und Ausschnitte verlassen, aber Black Swan scheint ein Spitzenkandidat zu sein. Und bei einem Film von Arronofsky würde es mich auch überraschen, wenn dem nicht so wäre. Vom Schnitt in Inception konnte ich mich dagegen ja mehrmals im Kino überzeugen, und wie Lee Smith (Prestige, The Dark Knight) zwischen den Traumebenen tänzelt, ist meiner Meinung nach meisterlich. The Social Network war in dieser Hinsicht nicht ganz so einprägsam, aber nicht minder effektiv. Tja, und der Rest ist nun reine Mutmaßung. The Town war sehr gut und gehört auch zu den wenigen Filmen, die sich in ihrer OScar-Kampagne um eine prominente Herausstellung dieser Kategorie scherten - aber ohne True Grit, The Fighter und 127 Hours gesehen zu haben, kann ich mich mit dem Film auch völlig verhauen. Ein Film, der dieses Jahr einen sehr auffälligen, einfallsreichen und wirkungsvollen Schnitt hatte, war Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt. Der dürfte für die Oscars zu hip und bunt sein, wäre ohne seine Schnittarbeit jedoch nur ein Schatten seiner selbst. Ich müsste ihn eigentlich als "Wahnsinniger Überraschungstipp" einordnen, aber wenn er tatsächlich nominiert wird, würde ich mich nur ärgern. Also: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Er ist unter meinen Top 5 - und wenn er wirklich nominiert wird, könnt ihr mir gerne die Füße küssen.

Bester Nebendarsteller:
  • Geoffrey Rush - The King's Speech
  • Christian Bale - The Fighter
  • Andrew Garfield - The Social Network
  • Jeremy Renner - The Town
  • Justin Timberlake - The Social Network
Ersatzkandidaten: Mark Ruffalo für The Kids Are All Right, Matt Damon für True Grit, John Hawkes für Winter’s Bone
Bei den männlichen Nebenrollen lassen sich fast die Globe-Nominierungen übernehmen. Bis auf Michael Douglas für Wall Street 2, der mich im Oscar-Feld enorm überraschen würde - wer seinen Platz übernimmt, ist allerdings ein schwieriges Pokerspiel. Mark Ruffalo im eher weiblich geprägten The Kids Are All Right wäre ein eher typischer Oscartipp und Matt Damon wurde schon letztes Jahr überraschend nominiert, weshalb sich vermuten lässt, dass er bei der Academy einen Stein im Brett hat. Hawkes wurde für Winter's Bone viel gelobt, so aber auch Timberlake für The Social Network. Letzterer ist der wohl exotischste Tipp, aber er hat eine einschneidende, knallige Rolle, basierend auf einer wahren Person - vollkommen unwahrscheinlich ist eine Nominierung also nicht. Und wie beim Schnitt gilt: Wenn ich jetzt nicht auf Timberlake setze, ärgere ich mich, wenn er es doch wird...


Beste Nebendarstellerin:
  • Helena Bonham Carter - The King's Speech
  • Halilee Steinfeld - True Grit 
  • Amy Adams - The Fighter
  • Melissa Leo - The Fighter
  • Mila Kunis - Black Swan
Ersatzkandidatinnen: Jacki Weaver für Animal Kingdom, Julianne Moore für The Kids Are All Right, Sissi Spacek für Get Low, Dianne Wiest für Rabbit Hole
In dieser Kategorie fühle ich mich recht hilflos. Nicht nur, dass das Studio Julianne Moore von der Hauptdarstellerinnenkategorie in die Nebendarstellerinnen-Kategorie mogeln könnte, seit den Globes hat sich der Buzz um Steinfelds Leistung in True Grit so sehr vermehrfacht, dass ich mir kaum vorstellen könnte, dass sie übergehen wird. Einige sprechen ja sogar schon von einem sicheren Sieg. Bloß stellt sich die Frage, welche Globe-Nominierte dafür rausfällt. Und da habe ich recht große Bange um Mila Kunis. "Die Oscar-Nominierte Darstellerin Mila Kunis" klingt einfach zu ungewöhnlich - manche Darsteller sind vollkommen unabhängig von ihren Leistungen einfach nicht für eine Nominierung geschaffen. Ich hoffe nicht, dass Kunis dazuzählt, aber man muss der Academy alles zutrauen... Aber wehe, ihr traut euch, auf meine Nebendarstellerinnen Geld zu setzen, ich bin mir hier nämlich enorm unsicher.

Beste Filmmusik:
  • Hans Zimmer - Inception
  • Trent Reznor & Atticus Ross - The Social Network
  • Alexandre Desplat - The King's Speech
  • John Powell - Drachenzähmen leicht gemacht
  • Daft Punk - Tron: Legacy
Ersatzkandidaten: A.R. Rahman für 127 Hours, Danny Elfman für Alice im Wunderland
Bis zur Bekanntgabe der Nominierungen ist dies, zusammen mit dem besten Animationsfilm (schafft Rapunzel es, oder muss ich Briefbomben nach LA schicken?), die spannendste Kategorie des Jahres. Prince of Persia und The Town hätten es verdient, werden aber sicher nicht den Sprung unter die Nominierten schaffen. Den Score zu The King's Speech kenne ich jetzt gerade nicht, aber Alexandre Desplat gehört für mich zu den ruhmvollen Komponisten, deren Musik mir wirklich überhaupt nichts gibt. Sollte er also Raum für Prince of Persia machen, wäre ich glücklich. John Powell und Daft Punk haben trotz mangelnder Globe-Nominierungen dank jeder Menge Buzz, ausgezeichneter Qualität und im letzten Fall auch kommerziellen Erfolg sicherlich noch gute Chancen. Aber dennoch befürchte ich, dass die Globe-Restnominierten reinplatzen und den Spaß verderben. Wie gesagt, ich bin sehr gespannt...

Beste Kamera:
  • Wally Pfister - Inception
  • Matthew Libatique - Black Swan
  • Jeff Cronenweth - The Social Network
  • Roger Deakins - True Grit
  • Enrique Chediak & Anthony Dod Mantle - 127 Hours
Ersatzkandidaten: Bob Richardson für Shutter Island, Robert Elswit für The Town, Danny Cohen für The King's Speech
Mich beschleicht die Befürchtung, dass ich mit den Kamera-Nominierungen nicht vollkommen glücklich sein werde. 127 Hours bietet die Art der kunstvollen Handwackelkamera, die die Academy schon bei Bourne und Slumdog Millionär auszeichnete, und Danny Boyle hat mit dem nach einer zweiten Sichtung in sich zusammenfallenden Inderfilm eh einen Stein im Brett. Dabei hätten es Shutter Island und The Town meines Empfinden nach mindestens ebenso sehr verdient, nominiert zu werden. Und The King's Speech könnte mit der Macht Weinsteins auch noch Teil der Nominiertenliste werden. Aber dennoch bin ich mir recht sicher mit meinen Top 5: Roger Deakins und Wally Pfister sind berechtigte Oscar-Dauergäste, Black Swan und The Social Network wurden bereits ausgezeichnet und 127 Hours hat besagte Boyle-Wackelkamera-Boni.

Bestes Szenenbild:
  • Guy Dyas - Inception
  • Dante Ferretti - Shutter Island
  • Jess Gonchor - True Grit
  • Robert Stromberg  - Alice im Wunderland
  • Eve Stewart - The King's Speech
Ersatzkandidaten: Therese DePrez für Black Swan, Darren Gilford & Lin MacDonald für Tron Legacy
Es war ein kurioses Jahr, in dem Tim Burton den buntesten Film in der Szenenbild-Kategorie drehte.

Beste Kostüme:
  • Colleen Atwood - Alice im Wunderland
  • Jenny Beaven - The King's Speech
  • Mary Zophres - True Grit
  • Sandy Powell - Der Sturm
  • Michael Wilkinson - Tron: Legacy
Ersatzkandidaten: Michael Kaplan für Burlesque, Amy Westcott für Black Swan, Janty Yates für Robin Hood
Tron: Legacy?! Ja, ich setze Tron: Legacy unter die möglichen Oscar-Nominierten in der Kostümkategorie. Wenn das Original aus dem Jahr 1982 für die besten Kostüme nominiert werden konnte, wieso auch nicht die Fortsetzung, die sich gleichermaßen darum bemüht, den stylischen 80er-Retrofuturismus zu bewahren und moderne ästhetische Vorstellungen zu repräsentieren? Die Kostüme in Tron: Legacy sind sowohl sexy als auch actiontauglich-epochal sowie originell, Teil moderner iPod-Ästhtetik, wie in der Arcade-Ära verwurzelt. Ein außerordentlicher Spagat, der nicht nur geehrt werden sollte, sondern tatsächlich auch nominiert werden könnte. Burlesque als glitzerndes Musical hätte eigentlich auch Spitzenchancen, bedenkt man aber seinen Ruhm...

Bestes Make Up:
  • Alice im Wunderland
  • Black Swan
  • True Grit
Ersatzkandidat: Inception
Um ehrlich zu sein: Ich habe keinen Schimmer. Und seit Norbit dank der Make-Up-Branche als Oscar-nominierter Film in die Geschichte einging, weiß ich auch nicht, ob ich diese Kategorie überhaupt verstehen will. Inception hatte kurze Einsätze toller Effektschminke, Alice hatte davon viel (aber nicht unbedingt sonderlich eindrucksvoller, es ging mehr um den Look). Da ist True Grit mit der dreckigen Westernoptik ein besserer Kandidat...

Beste Spezialeffekte:
  • Inception
  • Tron: Legacy
  • Alice im Wunderland
  • Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 7.1
  • Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt
Ersatzkandidaten: Eine Liste der weiteren zehn vornominierten Filme findet ihr hier. Am ehesten ist wohl mit Iron Man 2 und Prince of Persia zu rechnen.

Bester Ton:
  • Inception
  • Toy Story 3
  • Tron: Legacy
  • The Social Network
  • True Grit
Ersatzkandidaten: Eigentlich jeder Animationsfilm, jeder gelungener Actionfilm und jeder Anwärter auf den Oscar für den besten Film. Ich bin zwar enorm an den Tonkategorien interessiert, bin aber sehr schlecht im Tippen.

Bester Tonschnitt:
  • Inception
  • Toy Story 3
  • Tron Legacy
  • Unstoppable
  • Black Swan
Ersatzkandidaten: Wie gesagt...

Bester Song:
  • I See The Light / Endlich sehe ich das Licht aus Rapunzel
  • You Haven’t Seen the Last of Me” aus Burlesque
  •  Chanson Illusionist aus The Illusionist
Es war ein starkes Jahr für Filmmusik, aber ein schwaches für Filmsongs. Umso ärgerlicher, dass Alan Menken, vom Verwünscht-Debakel gebrandmarkt, nur einen Rapunzel-Song einreichte. Ich wage es nämlich an dieser Stelle vorherzusagen, dass sich das Szenario der vorletzten Oscarverleihung wiederholt und nur drei Lieder nominiert werden. Rapunzel, Burlesque und in Anlehnung an Das große Rennen von Belleville das Stück aus The Illsionist.



Das waren also meine aktualisierten Oscar-Tipps. Warten wir mal die Globes ab und schauen, wie diese Preise unser Bild des Oscarrennens verändern werden.


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